Thomas Löwy und Paul Haber
Thomas Löwy, der neue, und Paul Haber, der frühere Präsident der Hakoah.

Wien – Der jüdische Traditionssportverein Hakoah Wien hat einen neuen Präsidenten. Der Sportmediziner Paul Haber ist am Wochenende nach 38 Jahren in dieser Funktion zurückgetreten. Zu seinem Nachfolger wurde Thomas Löwy gewählt. Haber, Hakoah-Ehrenpräsident auf Lebenszeit, bekam im Zuge der Generalversammlung vom Präsidenten der Israelitischen Kultusgemeinde Wien, Oskar Deutsch, die Bundesverdienstmedaille der IKG überreicht.

Beider Familien, Habers wie Löwys, sind eng mit der Geschichte der Hakoah verbunden. Beider Väter, Karl Haber wie Herbert Löwy, zählten nach dem Krieg zu den Wiederbegründern des Vereins. Und beide sind in der Schwimmsektion groß geworden, die bei Hakoah eine besondere Bedeutung hat. Paul Haber, der 1964 einen österreichischen Meistertitel errang, hatte als Sportarzt das österreichische Team zu den olympischen Spielen 1992 und 1996 begleitet. In seine Präsidentschaft fielen die Restitutionsverhandlungen der USA mit der österreichischen Regierung, die zu einer Einigung führten. Die Stadt Wien restituierte den Pachtvertrag und gab der Hakoah das 1923 bezogene Areal in Wien-Leopoldstadt zurück, woraufhin 2008 das nach Habers Vater benannte "S.C. Hakoah-Karl Haber-Sport- und Freizeitzentrum" eröffnet werden konnte.

"Ort des gesellschaftlichen Austauschs"

Auch Löwy (Jahrgang 1966), Geschäftsführer der Garten- und Landschaftsbau GmbH Grünwert, feierte als Hakoah-Schwimmer große Erfolge. Im Mastersbereich hat er bei internationalen Großevents unzählige Medaillen abgeräumt. Das neue Vorstandsteam will unter Löwys Führung "den Spirit des S.C. Hakoah, der stark durch seine Geschichte geprägt ist, aufrechterhalten und vermitteln". Der Verein sei offen für alle Interessierten, die die Werte des Vereins teilen. Ziel sei es, "ein Ort des gesellschaftlichen Austausches zu bleiben". (fri, APA. 16.4.2024)